Zum zweiten Antragstermin 2017 wurden 13 Fernsehprojekte mit einer Gesamtantragssumme von 1.076.245 Euro eingereicht, vier fiktionale sowie sechs dokumentarische Projekte erhielten vom Filmfonds Wien Zusagen in Höhe von 957.584 Euro.
Regisseur David Schalko wird den deutschen Filmklassiker "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" als Miniserie neu verfilmen. Das Original entstand 1931 im Berlin der Weimarer Republik unter der Regie des Wieners Fritz Lang. Die Handlung der Neuverfilmung wurde ins Wien von heute verlegt und erzählt, wie ein Kinderserienmord die unterschiedlichen Milieus der Stadt beeinflusst. Die Produktion der Superfilm soll im kommenden Winter in Wien gedreht werden, die Fertigstellung ist für 2018 geplant.
Wie lernt man mit multipler Sklerose zu leben? Diese Frage muss sich Baumeisterin Irmi in dem Drama "Balanceakt" stellen. Eigentlich steht die Mittdreißigerin mitten im Leben: Sie ist am Höhepunkt ihrer Karriere, in einer glücklichen Beziehung, hat einen kleinen Sohn. Die erschütternde Diagnose wirft sie jedoch aus der Bahn und nur langsam gelingt es ihr und ihren Mitmenschen eine neue Stabilität zu erlangen. Die Hauptrollen übernehmen Julia Koschitz und Philipp Hochmair unter der Regie von Vivian Naefe nach einem Drehbuch von Agnes Pluch, Mona Film produziert.
Chinesische TV-Serie
Die chinesische Familie Wang zieht nach Österreich und erlebt eine völlig neue Kultur. Zwar sind die österreichischen Nachbarn den Neulingen gegenüber zunächst misstrauisch, aber mit der Zeit nehmen beide Seiten eine Kulturbarriere nach der anderen. SK Film koproduziert die chinesische TV-Serie "Meet the Wangs", deren Dreharbeiten in Wien und China geplant sind.
In dem Krimi "Blind ermittelt" verliert Kommissar Richie Haller durch eine Autobombe nicht nur seine Lebensgefährtin, sondern auch sein Augenlicht. Als er erfährt, dass der wahre Täter noch immer auf freiem Fuß ist, begibt er sich mit Hilfe des Taxifahrers Niko auf die Jagd nach dem Mörder. In der Produktion der Mona Film geben Philipp Hochmair und Juergen Maurer das sich ergänzende Ermittlerduo, Sascha Bigler inszeniert nach einem Drehbuch von Ralph Werner und Don Schubert.
Dokumentationen
Die Dokumentarserie "Best of Museum" führt hinter die Mauern acht weltberühmter Museen. Aus der Perspektive von KünstlerInnen, prominenten Gästen und akademischen QuerdenkerInnen werden die Häuser in ihrer Einzigartigkeit portraitiert. Zum anderen werden sie mit ihren identitätsstiftenden Biografien, Persönlichkeiten, Alter und Nationalitäten als Protagonisten ihrer Heimatstädte gezeigt. Die Dreharbeiten der Wiener Navigator Film ("Das große Museum") und Berliner Gebrueder Beetz Film sind neben Wien in Sao Paolo, Oslo, Berlin, New York, Florenz, Amsterdam und Paris geplant.
Scheinbar schwer fügte sich das Handwerk in die moderne Produktionswelt, doch heute ist ein neuer Trend zum Handwerk erkennbar. Die Serie "Von junger Hand" der Wiener Mischief Films führt in die Werkstätten junger MeisterInnen in ganz Europa. Diese zeigen die verschiedenen Herstellungsprozesse und erklären, wie sie den Ansprüchen moderner KonsumentInnen gerecht werden. Dabei stellt Regisseur Georg Misch auch die Frage, ob die Gesellschaft überhaupt handgemachte Dinge braucht. Stehen die neuen Ideen gepaart mit alten Handwerkstechniken für Nachhaltigkeit und Qualität oder handelt es sich um einen Lifestyle Trend mit Ablaufdatum?
"Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme." Dies ist für das Wiener Handwerk eine Tradition innerhalb der Tradition: Erkenntnis, Fortschritt, Manifestieren des Gelernten und Aufbruch zu Neuem. Die Dokumentaristen Barbara Weissenbeck und Gerald Benesch zeigen in "Wiener Tradition 2.0", wie dieser Innovationskreislauf in jungen, alten und verjüngten Handwerksbetriebe umgesetzt wird.
Autor, Regisseur und Produzent Kurt Mayer heftet sich an die Spuren, die die Verdrängung der Juden aus Wirtschaft und Wissenschaft während der NS-Zeit hinterlassen hat. "Die Arisierung in Österreich" untersucht, was aus konkreten Schicksalen, Objekten und Unternehmen geworden ist. Es wird die Chronologie der Enteignung, der Umgang mit den geraubten Vermögen und die Geschichte der Restitution und ihrer Verweigerung nachgezeichnet.
Die Insel Brioni vor der Küste Istriens war die exklusivste Urlaubsdestination der k.u.k.-Monarchie. Zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entwarf hier der Aussteiger Paul Kupelwieser ein Paradies für Millionäre, Künstler und Adel. Die Habsburger frequentierten die Insel ebenso wie Gustav Klimt, Richard Strauss, Arthur Schnitzler, Thomas Mann, die Wittgensteins und die Mautner Markhofs. Autor und Regisseur Thomas Macho erzählt mit "Brioni - Insel der Millionäre" vom beginnenden Tourismus, der Erfindung der Österreichischen Riviera und ein Stück Wirtschafts-, Kultur- und Gesellschaftsgeschichte.
"Der Verrat des Kaisers" von Autor und Regisseur Fritz Kalteis nimmt sich der sogenannten Sixtus-Affäre an. Um 1917 das Schlachten des ersten Weltkriegs zu beenden, begibt sich der junge, unerfahren Karl I. von Österreich in ein Ränkespiel der internationalen Geheimdiplomatie. Seine hoffnungsvoll begonnene Friedensinitiative wird jedoch zum Fiasko, zerstört die letzte Chance auf Frieden und führt zum Untergang des 650 Jahre alten Weltreiches der Habsburger.