Ein Blick auf ein Paar Schuhe ruinierte der Schusterstochter Lila die Hochzeit. Denn sie muss erkennen: Ihr gerade angetrauter Mann ist mit der Camorra im Bunde. So endet „Meine geniale Freundin“, der erste Band der neapolitanischen Saga, mit dem Elena Ferrante im Vorjahr international die Bestsellerlisten stürmte. Nun erzählt die Italienerin, die anonym bleiben will, die Geschichte von Lila und Lenù weiter. Sie sind gerade einmal 16 Jahre alt und wollen unbedingt aus dem Elend ihres Viertels ausbrechen: Die schöne, kluge Lila mit einer reichen Heirat, die grauenhaft scheitern wird. Und die strebsame Lenù mit Bildung, die sie bis nach Pisa führt – und die dann erst recht nicht mehr weiß, wo ihr Platz ist.
Der unbändige Willen
Ferrante erzählt mit starken Bildern und vielen zeitgeschichtlichen Anspielungen von einer mitunter schwierigen Freundschaft, aber auch dem unbedingten Willen der beiden Frauen, trotz zahlreicher Verwundungen in einer männerbestimmten Welt ihren Weg zu finden. Man möchte unbedingt wissen, wie es mit Lila und Lenù weitergeht. Fein also, dass Band drei schon im Mai erscheint.