Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer hält wenig von den Sparplänen bei der ORF-Morgenschiene "Guten Morgen Österreich". Im APA-Gespräch warnt der ÖVP-Politiker davor, das Format nicht mehr mobil von den Gemeinden aus zu gestalten: "Ich kämpfe für diese Sendung."
"Guten Morgen Österreich" ist seit seinem Start im Frühling auf Tour durch die österreichischen Städte und Gemeinden - jede Woche ist ein anderes Bundesland dran. Für den ORF sei dieses Konzept ein "Alleinstellungsmerkmal, das er nicht leichtfertig aus der Hand geben sollte: dass er vor Ort ist, zu den Menschen kommt". Jede Gemeinde habe "eine eigene Struktur, einen eigenen Charakter", und deswegen sei es "nicht möglich, all das zentral aus dem Studio zu machen". Außerdem sei dies ein zutiefst öffentlich-rechtliches Format.
Dass der ORF nun, nachdem die Gebührenerhöhung nicht so hoch ausgefallen ist, wie ursprünglich geplant, eine "Redimensionierung" der Früh-Schiene prüfen lässt, will Mödlhammer daher nicht verstehen. "Bevor man große Werbekampagnen macht, ist es wesentlich vernünftiger, man investiert das Geld in diese Sendung", sagt er mit Blick auf die aktuelle Imagekampagne des Öffentlich-Rechtlichen ("Wir für Sie"). "Image kann man dort gewinnen, wo die Gemeinden sind."
Eine Rückkehr von "Guten Morgen Österreich" ins Studio hatte übrigens der frühere ORF-Finanzdirektor Richard Grasl in seiner Bewerbung für den Posten des ORF-Generaldirektors vorgesehen. Grals unterlag jedoch bei der Wahl im Sommer. Der ORF könne aus dem Studio rascher auf aktuelle Ereignisse reagieren, argumentierte Grasl damals. Punkto Schnelligkeit hatte es bei Großereignissen wie den Brexit mitunter Schelte für "GMÖ" gegeben, unter anderem auch im Publikumsrat des ORF.