Schlechte Nachrichten für „News“: Gerüchten zufolge  verlässt Eva Weissenberger nach knapp zwei Jahren als Chefredakteurin das Magazin. Ein Gutteil der hochkarätigen Mannschaft, die für die inhaltliche Neuausrichtung des Mediums sorgte, dürfte mit ihr gemeinsam zu Jahresende den Abschied nehmen. Esther Mitterstieler soll Weissenberger nachfolgen. Sie war seit 2015 Mitglied der Chefredaktion.

Angeblich haben ein rigoroses Sparprogramm und ein großzügiger Sozialplan zum Stellenabbau zu dem überraschenden Exodus wesentlich beigetragen. Horst Pirker, Vorstand der Verlagsgruppe News, informierte die Mitarbeiter über die Rochaden am Mittwochvormittag per Mail. Unlängst hatte er bei einem "Meet the CEO"-Termin mit Mitarbeitern bereits einen sogenannten prominenten Abgang angekündigt.

Neben dem Führungsduo Weissenberger und Ortner gehen etliche weitere: etwa Art Director Christian Sulzenbacher, Textchef Wolfgang Kralicek, Christoph Wurmdobler und Severin Corti. Damit sind auch viele jener Mitarbeiter dahin, die Weissenberger nach ihrem Antritt als "News"-Chefredakteurin Anfang 2015 an Bord geholt hatte.

Kühnes Konzept

News-Chef Horst Pirker hat am Mittwoch betont, dass der Abschied von "News"-Chefredakteurin Eva Weissenberger auf deren eigenen Wunsch erfolge. Weissenberger habe "ein "kühnes Konzept etabliert und durchgezogen, mit großem Engagement und viel Kompetenz", sagte Pirker der APA. Ihr Abschied habe weder mit der Ausrichtung des Magazins zu tun noch mit der wirtschaftlichen Performance.

Dass die News-Gruppe ein Restrukturierungsprogramm fahre, sei "seit Monaten bekannt" - "und auch, dass 'News' besonders hohen Restrukturierungsbedarf hat", so der Vorstandschef der Verlagsgruppe News. "Dazugekommen ist, dass Eva Weissenberger sich entschieden hat, ihre Verantwortung als Chefredakteurin zurückzulegen. Und mit ihr auch ihre zwei privat engsten verbundenen Mitarbeiter", so Pirker in Hinblick auf Politik-Chefin und stellvertretende Chefredakteurin Julia Ortner und Art Director Christian Sulzbacher.

Dass Pirker zuletzt nicht restlos glücklich mit der Linie von "News" schien, sei "kein Vorwurf an Eva Weissenberger", unterstreicht er. Doch "News" und sein "genetischer Code" beruhe auf den "konstituierenden Elementen" Politik, Investigation, Chronik und Society. "Das haben wir nicht ausreichend gewürdigt. Da geht es aber nicht um einen Zick-Zack-Kurs."

Mangelnder Markterfolg habe nichts mit dem Abgang der Chefredakteurin zu tun, betonte Pirker weiters. "'News' hat in der Ära Weissenberger die Zahlen - ob Leserzahlen, Auflagenzahlen oder auch Anzeigenumsätze - wirklich stabilisiert." Nachsatz des VGN-Chefs: "Aber stabilieren alleine ist zu wenig." Da nun mit dem abgeschlossenem "Restrukturierungsprogramm" auch die "Kostenseite freundlicher gestaltet ist", sei das Ziel für 2017 eine verbesserte Entwicklung.

Der Vertrag mit Weissenberger werde einvernehmlich aufgelöst, wobei das Datum noch nicht vereinbart sei, so Pirker schließlich. Wichtig sei eine "gute Übergabe" an die neue Chefredakteurin Esther Mitterstieler. Weder Weissenberger noch Mitterstieler waren am Mittwoch erreichbar.