ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat die Mehrheit für plus 6,5 Prozent ORF-Gebühren am Donnerstag (Details hier) zufrieden kommentiert. In Jubelstimmung war er angesichts des nun noch höheren Spardrucks aber nicht. "Das ist das unterste mögliche Limit und eine Vorleistung des ORF", sagte er. Statt 300 Millionen Euro müsse er bis 2021 nun 330 Millionen sparen, das Frühstücks-TV und Sportrechte stehen auf dem Prüfstand.

"Mit diesem Geld werden wir auskommen und müssen wir auskommen", gab sich der ORF-Chef entschlossen. Die ORF-Gehälter steigen um 1,1 Prozent, hob er die Bereitschaft der Belegschaft, etwas beizutragen, hervor. Allerdings gelte es, "stark auf der Kostenseite" zu agieren - ohne aber das Programmangebot einzuschränken.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Stiftungsratchef Dietmar Hoscher
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Stiftungsratchef Dietmar Hoscher © APA

"Guten Morgen Österreich" etwa werde man "kostenseitig stark reduzieren". Wie das genau passieren soll, werde ab Jänner ein Projektteam prüfen. Da wollen sich auch die Landes-Stiftungsräte einklinken, wie der Kärntner Siggi Neuschitzer erklärte: Für die Landesstudios und damit die Bundesländer sei das Frühstücks-Fernsehen ein "gemeinsames wichtiges Thema".

Fußballrechte mit Privaten teilen?

Die Formel 1-Rechte hat man ab 2021 nicht mehr in der mittelfristigen Finanzvorschau. Es sei davon auszugehen, dass nach Auslaufen des derzeitigen Vertrags (bis 2020) diese Rechte nicht mehr fürs Free-TV zur Verfügung stehen, so Wrabetz. Bei den internationalen Fußball-Ligen werde man verstärkt auf Rechteteilung mit Privaten setzen.

Der Publikumsrat muss den heutigen Gebührenbeschluss noch bestätigen, das soll morgen, Freitag, bei einer außertourlichen Sitzung passieren. Selbst wenn er ihn ablehnen sollte, bedeutet das nur eine Verzögerung, weil sich der Stiftungsrat mit einem Beharrungsbeschluss durchsetzen kann.