Der freie Journalist Jan Schulte (Benno Fürmann) hofft, mit der Aufdeckung eines Skandals eine Festanstellung beim Online-Portal der Berliner Tageszeitung "Die Republik" zu bekommen. Offenbar hat Gesundheitsministerin Elisabeth Stade Einfluss darauf genommen, dass ihr Bruder bei einer Herztransplantation illegal vorgezogen wurde. Aber dann behauptet Jans Kollegin Britta, dass die kompromittierenden Unterlagen manipuliert wurden. Chefredakteur Weishaupt und Verleger Winter weigern sich, die Story zu veröffentlichen. Als Jan den Skandal im Ministerium bei der Staatssekretärin Katharina Pflüger und dem Politikberater Frank Gruber weiterrecherchiert, werden plötzlich die Beweise aus der Redaktion gestohlen - und ein Boulevardblatt veröffentlicht den Verdacht gegen die Gesundheitsministerin.

Brigitte Berteles Film "Die vierte Gewalt" feiert seine Premiere am Mittwochabend in der ARD und der Film arbeitet sich großteils glaubwürdig an den Themen Glaubwürdigkeit, Korruption sowie der Presse als die "vierte Macht" im Staat ab. Neben Fürmann sorgen Franziska Weisz, Jördis Triebel, Oliver Masucci, Victoria Trauttmansdorff, Devid Striesow und Ulrich Matthes für eine gute Besetzung.

Direkt im Anschluss heißt es in der Runde von Sandra Maischberger "Vorwurf ,Lügenpresse' - Kann man Journalisten noch trauen?" (ARD, 21.45 Uhr). Sie kungeln mit den Mächtigen der Politik, lassen sich instrumentalisieren. Sie berichten nur, was in ihr Weltbild passt, verdrehen oder verschweigen Fakten: Die Vorwürfe gegen Journalisten werden lauter, befeuert durch Ereignisse wie der Silvesternacht von Köln oder falschen Prognosen bei der US-Wahl und dem Brexit. Immer häufiger wird aus sachlicher Kritik ungebremste Wut, die auf Demonstrationen und im Internet ausgelebt wird.

Bei Maischberger zu Gast sind Ulrich Wickert (Journalist), Vera Lengsfeld (ehem. Bürgerrechtlerin und CDU-Bundestagsabgeordnete) Sascha Lobo (Blogger und Social-Media-Experte) und Joachim Radke (Angestellter und Pegida-Demonstrant).