Aus aktuellem Anlass nahm der ORF die ursprünglich für de Mittwochabend geplanten "Weltjournal"-Dokus über Propagandakriege und den Abschuss des Malaysia-Airlines-Flug 17 im Jahr 2014 aus dem Programm und ersetzt sie mit aktuellen Formaten über die Türkei. Los geht es um 22.25 Uhr in ORF 2 mit "Erdogan im Machtrausch". ORF-Korrespondent Jörg Winter und Türkei-Kenner Christian Schüller analysieren darin das Verhältnis von Präsident Recep Tayyip Erdoğan zum Militär, die Gerüchte um eine Inszenierung des Putsches wie auch seinen Konflikt mit der Gülen-Bewegung. Erdoğan bezichtigt den in den USA lebenden Prediger als Drahtzieher des Putschversuchs.
Im Anschluss folgt in ORF 2 "Türkei - Drehzeug des Terrors". Die "Weltjournal"-Dokumentation zeigt, dass die Türkei zur Transitstrecke in den "Heiligen Krieg" und zum Drehkreuz für Dschihadisten geworden.
Diskussion über Würzburg in der ARD
Diskutiert wird unterdessen in der ARD. Um 23 Uhr fragt Sandra Maischberger "Erst Nizza, jetzt Würzburg: Sind wir dem neuen Terror schutzlos ausgesetzt?" Lange Zeit blieb Deutschland von präzise geplanten Terroranschlägen wie in Paris oder Brüssel verschont, möglicherweise auch dank der Prävention von Polizei und Geheimdiensten. Der blutige Axt-Angriff auf Fahrgäste am Montagabend in einem Regionalzug bei Würzburg, der an einen Amoklauf erinnerte, könnte für eine neue Qualität terroristischer Bedrohung stehen: ein junger muslimischer Einzelkämpfer, der sich selbst radikalisierte. Wurde der Nizza-Attentäter, der vor einer Woche mit einem Lkw 84 Menschen tötete, zum Vorbild? Was bedeuten diese Taten für die Innere Sicherheit? Greifen Konzepte der Terrorabwehr künftig noch weniger?
Sandra Maischberger diskutiert u.a. mit Wolfgang Bosbach (CDU), Ahmed Mansour (Psychologe), Claus Strunz (Journalist), Guido Steinberg (Terrorismusexperte) und Judith Aländer (Pflegemutter von jungen Asylbewerbern).