Während ÖVP, SPÖ und Neos aktuell in den Koalitionsverhandlungen unter anderem das medienpolitische Kapitel ausarbeiten, plädierte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig für eine Absicherung des Medienstandorts. Dass jährlich 2,5 Milliarden Euro in Richtung internationaler Internetgiganten abfließen, mache ihm „große Sorgen“, erklärte er am Freitag in der „Zeit im Bild“. Ludwig bezieht sich damit auf die Werbeeinnahmen von Google und Co., die im ersten Halbjahr 1,2 Milliarden Euro betrugen.

Die türkis-grüne Bundesregierung hatte in ihrer Legislaturperiode medienpolitisch unter anderem die neue Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – Haushaltsabgabe statt Gebührenfinanzierung– und die Einführung einer Digitalmedien- und Qualitätsjournalismusförderung umgesetzt. Ludwig betont, es müssten elektronische, aber auch Print-Medien in Zukunft funktionieren, weil die Vielfalt der Medien auch Garant dafür ist, dass es eine gut funktionierende Demokratie gibt. Welche Reformen im Bereich des Förderungswesens der 63-Jährige damit konkret anregt, etwa eine in anderen Ländern eingeführte Vertriebsförderung, führte er nicht aus.