Manchmal sind wunderbar klingende Sätze von Fernsehchefs substanzlose Schönfärberei ohne wirkliche Abbildung im Programm, beim Kultursommer darf sich der ORF tatsächlich mit einer Ausnahmestellung in Europa für eine öffentlich-rechtliche Senderflotte brüsten. Mit 500 Stunden vom kulturellen Geschehen in allen Bundesländern werde „einmal mehr die Kernkompetenz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks als wichtigster Vermittler und Multiplikator von Kunst und Kultur unter Beweis gestellt“, wie ORF-Generaldirektor Roland Weißmann erklärte.

Die Hotspots Salzburg, St. Margarethen und Bodensee dürfen nicht fehlen, aber es ist beachtlich und lobenswert, wie das Spektrum der Übertragungen im Laufe der Jahre immer vielfältiger und diverser wurde. Heute gehen mit dem „Wiener Prater-Picknick“ (ORF 2, 21.20 Uhr) und dem „Woodstock der Blasmusik“ (ORF III, 21.10 Uhr) zwei Beispiele auf Sendung, die der Bandbreite der Kultur eine verdiente Bühne geben. Vom Herbert Pixner Projekt am Traunsee bis zum Carinthischen Sommer, vom Austropop-Veteranentreffen in Purkersdorf und einem konzertanten „Ring“ auf den Grazer Kasematten bis zum neuen „Jedermann“: Das gefällt – ob live, live-zeitversetzt oder aufgezeichnet.

Schließlich haben wir für die erste Reihe fußfrei bezahlt.