Nemo ist kein Er und keine Sie, Nemo ist einfach nur Nemo. Und die erste non-binäre Person, die den Eurovision Song Contest gewonnen hat. „Ich habe das Spiel satt, ich werde aus den Ketten ausbrechen. Ich ging durch die Hölle und zurück, um mich auf Kurs zu bringe. Ich habe den Code geknackt, whoa-oh-oh“, singt Nemo in seinem Siegertitel über die Suche nach der eigenen Identität. Entstanden letzten Frühsommer auf einem Songwriting-Camp in der Schweiz. Bis zu seinem Triumph in Malmö war Nemo Mettler, geboren 1999 in Biel (Kanton Bern) eher durch HipHop-Stücke in Mundart in seiner Heimat bekannt, er veröffentlichte Singles wie „Ke Bock“, „Du“ und „Usserirdisch“. Bei „The Code“ werden Pop, Rap und Drum ‘n‘ Bass mit opernhaften Gesanglinien verwoben – irgendwie schwebt ein Hauch von Mozarts „Zauberflöte“ darüber.

Frühes Gesangstalent

Nemos Gesangstalent fiel schon früh in Kinderopern und bei Musicals auf. Das Schweizer Publikum kannte Nemo auch aus „The Masked Singer Switzerland“, wo die Künstlerpersönlichkeit 2021 in der Verkleidung eines Pandas teilnahm, und durch das TV-Format „Sing meinen Song“. Bereits vor dem ESC gab es für Nemo vier Swiss Music Awards, u. a. als „Bester Live-Act“.

2023 postete Nemo: „Ich identifiziere mich nicht als Mann oder als Frau. Ich bin einfach Nemo.“ Von seiner Familie und seinem Umfeld erfuhr er dabei nur Unterstützung, wie er dankbar erzählt. Pinke Röcke, Lidschatten und lackierte Fingernägel – das hängt immer von Nemos Stimmung ab. Europa war jedenfalls bereit für seine Flamingo-Optik. „Nichts fühlt sich besser an als die Freiheit, die ich durch die Erkenntnis gewonnen habe, dass ich nicht-binär bin“, erklärt der Song-Contest-Gewinner. Auch ein bekannter Clownfisch trägt den Namen Nemo. Als Männchen geboren, kann sich der bunte, schillernde Fisch im höheren Alter zum Weibchen entwickeln. Whoa-oh-oh!

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