Zu je einem Drittel entscheidet über die Vergabe des Amadeus Award eine rund 150-köpfige Fachjury, das Online-Voting des Publikums und die Verkäufe bzw. Downloads. „Mit diesem Mix werden ökonomische und kulturelle Aspekte ebenso berücksichtigt wie der Fan-Faktor. Wir halten die Gesamtwertung aus Jury, Online-Voting und Verkäufen für ausgewogen und fair. Jedenfalls hat sich dieses Konzept in den letzten Jahren bewährt“, erklärt Franz Medwenitsch, Geschäftsführer von Ifpi Austria. Der Verband der heimischen Musikwirtschaft ist der Veranstalter des Musikpreises, den ORF 1 live-zeitversetzt aus dem Wiener Volkstheater überträgt.
„Letztes Jahr wurden beim Online-Voting rund 180.000 Stimmen abgeben“, verrät Medwenitsch, der betont, dass „das eingesetzte Voting-Tool den neuesten sicherheitstechnischen Anforderungen entspricht. Fake-Stimmen sind daher weitestgehend ausgeschlossen“. Zur Bedeutung sagt er: „Viele Künstlerinnen und Künstler sagen uns, dass der Gewinn eines Amadeus ein Rückenwind für ihre Karriere war. Oft steigt das mediale Interesse, die Nachfrage bei Auftritten oder die Verkäufe.“ Wobei etliche Branchen-Insider den Stellenwert eher als gering einstufen.
Mit gleich sechs Nominierungen geht der Wiener Musiker Bibiza („Wiener Schickeria“, erschienen im Mai 2023) ins Rennen. Wanda und Josh bringen es auf jeweils drei Nominierungen, gleich sieben Acts dürfen sich über zwei Nennungen freuen, und zwar My Ugly Clementine, Bipolar Feminin, Leftovers, Raf Camora, Eli Preiss, Melissa Naschenweng sowie Aut of Orda. Fix ist bereits: „Für sein vielfältiges Schaffen und seine Initiativen, die weit über das Musikalische hinausgehen“, wird Hubert von Goisern der Amadeus für das Lebenswerk verliehen.
Die auf seinen diversen Reisen gesammelte Eindrücke habe der 71-Jährige „in seinen eigenen Arbeiten vereint und einen ganz eigenen, für Österreich völlig neuen Stil erschaffen“, streuen die Organisatoren dem Ausnahmemusiker zurecht Rosen. 2016 war der Oberösterreicher als „Künstler des Jahres“ ausgezeichnet worden. 2012 gab es den Amadeus für das Album des Jahres. Nur zwei Beispiele.
Live-Auftritte sind u. a. von Melissa Naschenweng, Chris Steger, Cari Cari, Avec, Jacob Elias und Anna-Sophie angekündigt. Durch die Gala führen FM4-Moderatorin Nina Hochrainer und Ö3-Stimme Philipp Hansa. Neben Goisern steht zudem die oberösterreichische Indie-Rockband Bipolar Feminin als Gewinner fest: Sie darf sich über den FM 4-Award freuen. Wer das im ORF sehen will, muss am 26. April allerdings bis 23 Uhr warten.
