Als Alexander Haller sucht er in zwei neuen Folgen als blinder Ermittler nach Mördern, im Sommer steht Philipp Hochmaier am Salzburger Domplatz als Jedermann auf der Bühne. Für die Wiener Krimireihe ist das eine Adelung, wichtiger für das Format sind die guten Quoten, die „Blind Ermittelt“ auch nach sechs Jahren Laufzeit noch einfährt. Mehr als 600.000 Menschen erreichten die letzten beiden Folgen im Vorjahr mit jeweils rund 20 Prozent Marktanteil. Heute und in einer Woche sind der zehnte und elfte Teil der Reihe in ORF 1 zu sehen.

Von Beginn an bei „Blind ermittelt“ dabei ist die Wiener Schauspielerin Jaschka Lämmert, die als Kommissarin Laura Janda die Polizeiarbeit führt. Während sich Haller (Hochmair) und sein treuer Kompagnon Falk (Andreas Guenther) in „Tod im Kaffeehaus“ durch eine alte Geschichte auseinandertreiben lassen, gibt Janda entscheidende Hinweise. Den Anfang macht der heutige Fall mit einer gehauchten Botschaft eines Gewaltopfers, das kurz vor seinem Tod noch eine Nachricht an Haller übermittelt. Wenig später tauchen Haller und Falk zwischen Fiaker und Einspänner in die grantig-edle Wiener Kaffeehaustradition ab.

Im Krimigenre hat vor 30 Jahren auch Lämmerts Fernsehkarriere begonnen. Eine Episodenrolle in der Kultserie „Derrick“ (1974 bis 1998) führte sie als junge Schauspielstudentin vor die Kamera und zu einer Erfahrung, die rückblickend wenig verlockend war: „Der Regisseur damals war sehr hierarchisch und despotisch, hat herumgebrüllt und ich erinnere mich, dass alle mit eingezogenem Schwanz herumgelaufen sind. Ich kam vom Theater, diese Berührung mit der Fernsehwelt war ehrlich gesagt ernüchternd“, erzählt sie von ihren ersten Erlebnissen mit der großen TV-Bühne: „Ich dachte mir, wenn das so läuft, dann macht das aber keinen Spaß.“ Natürlich habe sie über die Jahre am Set auch andere Atmosphären kennengelernt, fügt sie an.

Der Typus des herrischen Regisseurs sei allerdings bis heute nicht verschwunden, betont sie. Am Ende komme es darauf an, mit wem man am Set zusammentrifft und ob man eine gemeinsame Sprache findet, sagt die Tochter einer russischen Bühnenbildnerin und eines deutschen Schauspielers.

Seit der Derrick“-Erfahrung hatte die heute 50-Jährige unzählige Rollen in TV-Produktionen, vor allem aber war sie im Theater aktiv. Eines ihrer Engagements führte sie vor 18 Jahren auch noch Graz, wo sie in der ersten Intendanzperiode von Anna Badora unter anderem mit Claudia Bauer und Viktor Bodó arbeitete. An diese Zeit erinnert sie sich gerne zurück: „Es war eine Aufbruchsstimmung. Ich habe das wahnsinnig genossen, gemeinsam etwas aufzubauen“.

An „Blind ermittelt“ schätzt sie, dass Lämmert erzählerisch viele Freiheiten lässt: „Es entsteht eine große inhaltliche Spannweite, das kann ins Psychologische oder sogar ins marvelartige, superheldenhafte reichen.“ Geschätzt wird das auch von anderen Schauspielern, mit Martina Ebm,  Johannes Zirner, Wolfgang „Fifi“ Pissecker oder Martin Brambach sind auch die Nebenrollen der beiden neuen Episoden prominent besetzt.