Aktionismus ist Kunst durch das Brennglas gesehen“, so definiert es der Künstler selbst. Der da am Boden liegt, entkräftet, und wie nicht von dieser Welt. Das Hemd offen, eine Blutspur zieht sich über die Brust. Von den Blicken der Umhersitzenden gleichermaßen bedeckt wie durchbohrt. Günter Brus 1968 im Ausnahmezustand, als eine Art Schmerzensmann bei seiner Aktion „Die Architektur des hellen Wahnsinns“ in Aachen. Zwei Jahre später wird er sich mit der „Zerreißprobe“ vom Aktionismus abwenden. Es sind jene ikonischen Bilder, darunter auch die Fotografien vom „Wiener Spaziergang“ oder „Ana“, die das umfassende Gesamtwerk von Günter Brus flankieren.