Elegante, halblange Kleider liegen – laut Frau Barry de Longchamp – nicht in der Linie des Hauses“, heißt es in einem Schreiben von Heidi Goëss-Horten mit Yves Saint Laurent vom Mai 1990. Angefertigt wurde es trotzdem. Die in „Look“ ausgestellten Skizzen, Stoffproben sowie Korrespondenz mit Haute-Couture-Häusern zeugen vom eigenen, bisweilen eigensinnigen Modestil der Milliardärin, Sammlerin und Mäzenin. Kurz nach der Eröffnung der Heidi Horten Collection im Juni verstarb die Gründerin überraschend. Die erste Themenausstellung sei ihr ein Herzensprojekt gewesen, heißt es. Und das Spechteln in ihre Kleiderkästen und die klugen bis augenzwinkernden Querbezüge zu den Werken erzählen vom wechselseitigen Verhältnis der Mode zur Kunst. Und umgekehrt. Aber auch von der Biografie Goëss-Hortens – von der Sekretärin und aufgemascherlten Begleitung bis zur Sammlerin feministischer Kunst.