Haribo macht...
Red Bull verleiht...
Gut. Besser...

Oder, für die Älteren unter uns:

Huber Trikot...
Schau, trau, ...
Nerven sparen, ...

Eine Marke ist die DNA von Produkten, Dienstleistungen oder Unternehmen, mit der sie sich von anderen unterscheiden. Zu ihrem Kern zählt, quasi in einer Doppelhelix, im besten Fall natürlich eine verlässliche Qualität und in erster Linie der Name. Weitere Kennzeichen wie etwa Logos oder typische Farben zur stärkeren Visualisierung oder (siehe oben) einprägsame Werbesprüche intensivieren die Kraft der Marke.

Das englische Wort brand – also Brandzeichen – definiert diese Einprägung vielleicht noch besser. Und man braucht für diese klare Kennzeichnung gar kein heißes Eisen und keine Kuhhaut, einfach bloß coole Ideen und unverkennbare Produkte. Also in dem Sinn: Nur wo Nutella draufsteht, ist auch Nutella drin. Oder: Nur ein Mercedes ist ein Mercedes.

Das designforum Steiermark erzählt derzeit „Austrian Brand Stories“. Anhand von 26 typischen österreichischen Marken sollen einerseits erfolgreiche Wirtschaftskapitel aufgeschlagen werden, andererseits gesellschaftliche Veränderungen ablesbar sein und natürlich auch gestalterische Wandel in der Alltagsästhetik aufgezeigt werden. Zudem wird beleuchtet, was und wer hinter diesen Marken steckt: Familienbetriebe wie Mautner Markhof zum Beispiel oder ein weltweit agierender Konzern wie das Red-Bull-Imperium des steirischen Milliardärs Dietrich Mateschitz oder ein Staatsunternehmen wie die ÖBB.

Apropos: An den Logos der heimischen Eisenbahngesellschaft lässt sich auch wunderbar Designgeschichte darstellen. 1971 wurde das sogenannte Flügelrad, als Symbol der Eisenbahn und des Schienenverkehrs allgemein verbreitet, durch ein Zeichen ersetzt, das im Volksmund hübsch „Pflatsch“ genannt wurde, weil es so hingeklatscht wirkte. Immerhin überdauerte der „Pflatsch“ ein Dritteljahrhundert, ehe er durch die einfache Wortmarke ÖBB ersetzt wurde.

„Simple Figuren und Symbole – wie das Trachtenpärchen von Almdudler oder der Stephansdom auf den Manner-Schnitten – sind das, was Marken ausmacht und uns mit ihnen verbindet. Sie stiften Identität und sind integraler Bestandteil unseres Lebens“, heißt es in der Schau am Andreas-Hofer-Platz in Graz, die Christian Thomas kuratiert hat. „Sie ist als Publikumsausstellung angelegt und thematisiert Pionierleistungen in den Gründungsjahren der Marken ebenso wie gestalterische Aspekte. Sie bedient ein wenig die Nostalgie, zeigt aber auch, dass Marken immer gefordert sind, sich weiterzuentwickeln“, sagt der Wiener Kommunikationsdesigner und Markenentwickler, der auch Vorstand von Design Austria ist, einer Plattform, die die heimische Designszene auf nationaler und internationaler Ebene vertritt.

Das Ausstellungsprojekt, das von Juni bis Oktober vergangenen Jahres schon im designforum des Museumsquartiers Wien zu sehen war, lockt nun auf Initiative von Eberhard Schrempfs Creative Industries Austria also auch in Graz zu Markengeschichten von A wie dem Salzburger Skihersteller Atomic bis Z wie den Vorarlberger Lichttechnikexperten von Zumtobel, vom „beschten Eck“ des Rupp-Käsle über Piatnik-Spielkarten bis zur legendären Zigarettensorte Smart Export. Diese startete übrigens zur Wiedereröffnung des Burgtheaters und der Staatsoper 1955 in der charakteristischen Verpackung, gestaltet von der in Graz geborenen Wienerin Emanuela Delignon (91), neu durch und wurde nicht nur wegen ihrer dunklen Hülle schwarzhumorig auch Smrt – slawisch Tod – genannt.