Das Gemälde des französischen Malers Thomas Couture (1815-1879) trägt den Titel "Portrait de jeune femme assise" (Porträt einer sitzenden jungen Frau). Es war bereits 2017 als Eigentum Mandels identifiziert worden. Dabei half ein winziges repariertes Loch in der Leinwand.
Die Lebensgefährtin von Mandel hatte nach dem Krieg zu Protokoll gegeben, das Bild sei ihm gestohlen worden. Es habe auf der Brusthöhe der Frau einen kleinen Einriss gehabt. Damit konnten die Forscher es zuordnen. "Auch dieser Fall mahnt uns, nie nachzulassen in der rückhaltlosen Aufarbeitung des NS-Kunstraubs, für den Deutschland Verantwortung trägt", teilte Grütters mit.
Das Bild ist das fünfte aus der Sammlung von Cornelius Gurlitt, das an die rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben wurde. Die Sammlung stand im Verdacht, jüdischen Besitzern während der Nazi-Zeit geraubt worden zu sein. Bisher haben sich erst sechs der rund 1.500 Kunstwerke eindeutig als NS-Raubkunst erwiesen.