Zu den Aufgaben des Kunstsenats zählt es laut Eigendefinition, "Anliegen der Kunst in der Öffentlichkeit zu vertreten und die öffentlichen Stellen in wichtigen Fragen der Kunst zu beraten". In die Kompetenz des Kunstsenats fällt auch das Vorschlagsrecht für den Großen Österreichischen Staatspreis. Seine 21 Mitglieder müssen Träger des Großen Österreichischen Staatspreises sein und werden vom Kulturminister ernannt.
"Renate Bertlmann ist eine der bedeutendsten zeitgenössischen österreichischen Künstlerinnen. Ihr Werk nimmt nicht nur innerhalb der weiblichen Performancegeschichte Österreichs eine wesentliche Position ein, sondern ist darüber hinaus auch in der internationalen Avantgarde hoch geachtet", zeigte sich Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) in einer Aussendung erfreut. Auch Kunstsenats-Präsident Josef Winkler würdigte die Künstlerin: "Renate Bertlmann unternimmt in ihrer Kunst eine radikale Analyse der Unmöglichkeit des Lustprinzips. Seit den siebziger Jahren hat sie sich nicht nur in wesentlicher Position in die weibliche Performancegeschichte Österreichs eingeschrieben, sondern darüber hinaus in die erst jüngst in ihrer Bedeutung erkannte internationale feministische Avantgarde."
Renate Bertlmann wurde 1943 in Wien geboren und studierte von 1964 bis 1970 an der Akademie der bildenden Künste, wo sie mehr als ein Jahrzehnt als Lehrbeauftragte tätig war. In ihren Arbeiten beschäftigt sich Bertlmann mit Rollen- und Körperbildern und hinterfragt geschlechtliche Zusammenhänge, indem sie Themen wie Pornografie, Sexualität, Gewalt, Eros und Hierarchie diskutiert. 2007 erhielt sie den Preis der Stadt Wien, 2017 folgte der Große Österreichische Staatspreis. 2019 wird sie den Österreich-Pavillon auf der Kunstbiennale in Venedig mit einer Einzelpräsentation bespielen.
Aktuelle Kunstsenats-Mitglieder sind (in alphabetischer Reihenfolge): Siegfried Anzinger, Christian Ludwig Attersee, Renate Bertlmann, Günter Brus, Friedrich Cerha, HK Gruber, Elke Delugan-Meissl, Beat Furrer, Georg Friedrich Haas, Peter Handke, Wilhelm Holzbauer, Brigitte Kowanz, Friederike Mayröcker, Gustav Peichl, Wolf D. Prix, Arnulf Rainer, Gerhard Rühm, Kurt Schwertsik, Heinz Tesar, Josef Winkler und Erwin Wurm.