Der Leichnam des legendären spanischen Surrealismus-Künstlers Salvador Dali wird an diesem Donnerstag, dem 20. Juli exhumiert. Knapp drei Jahrzehnte nach seinem Tod werde Dali (1904-1989) um 20 Uhr abends aus seiner letzten Ruhestätte in seinem "Theater-Museum Dali" in Figueres geholt, teilte die Gala-Salvador-Dali-Stiftung am Mittwoch mit.
Ein Richter in Madrid hatte im Juni die Exhumierung des Leichnams zur Klärung einer Vaterschaftsklage angeordnet. Die Klage war von einer Frau aus dem katalanischen Gerona eingereicht worden. Sie versichert, ihre Mutter habe Mitte der 1950er Jahre eine heimliche Liebesbeziehung zu Dali gehabt. Ein DNA-Abstammungs-Gutachten soll klären, ob der Künstler wirklich der Vater ist.
Die Leiche liegt im städtischen "Theater-Museum Dali" in Figueres unter zwei Steinabdeckungen. Eine Richterin hatte im Juni die Vaterschaftsklage der Spanierin Pilar Abel Martinez zugelassen und die Exhumierung der Dali-Leiche zur Erstellung eines DNA-Gutachtens angeordnet. Se kämpft nach eigenen Worten um das Recht, den Namen des berühmten Malers, Bildhauers und Grafikers tragen zu können. Ihr würde aber auch ein millionenschwerer Pflichterbteil zustehen. Sein Vermögen und die Rechte auf seine Werke hinterließ Dali, dessen Ehe mit Gala (1894-1982) kinderlos geblieben war, dem Staat sowie der Stiftung "Fundacion Gala - Salvador Dali".
Der Maler mit dem Zwirbelbart starb 1989 im Alter von 84 Jahren an Herzversagen. Auf eigenen Wunsch wurde er in seinem Geburts- und Sterbeort Figueres unter der Glaskuppel seines "Theater-Museum Dali" beigesetzt. "Die Beständigkeit der Erinnerung", auch "Die zerrinnende Zeit" oder "Die weichen Uhren" genannt, das er 1931 mit nur 27 Jahren malte, ist sein wohl bekanntestes Gemälde.