Der chinesische Künstler Ai Weiwei sieht in US-Präsident Donald Trump eine "Marke" und einen Trendsetter - allerdings in einem negativen Sinn. Ai sagte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag, Trump stehe für die weltweite Tendenz, "Hass auf andersartige Menschen zu empfinden oder Menschen zu spalten, statt ihre Lage umfassend zu verstehen".

Er selbst kenne das Gefühl, als Außenseiter zu gelten, sagte der in Berlin lebende Künstler weiter. Er verwies auf seine Jugend, die er nach der Verbannung seines regimekritischen Vaters Ai Qing aus Peking im Arbeitslager verbrachte. "Ich wuchs auf dem Land auf, und wir waren allen möglichen Arten von Diskriminierung und unfairer Behandlung ausgesetzt", sagte Ai. "Deshalb verstehe ich gut alle Leute, die als andersartig oder gefährlich angesehen werden, oder die als Sicherheitsrisiko für die Gesellschaft gelten."

Der Künstler äußerte sich in Jerusalem, wo am Freitag im Israel Museum seine Ausstellung "Maybe, Maybe Not" eröffnet. Die Schau thematisiert die oft schwierige Beziehung des Einzelnen zur Gesellschaft.