Das Kunst- und Kulturbudget steigt im Bundesvoranschlag 2017 gegenüber jenem aus dem Vorjahr um 13,1 Millionen Euro - von 441,2 auf 454,3 Millionen Euro. Ein Teil davon entfällt auf die Erhöhung der Basisabgeltung der Bundesmuseum um zwei Millionen Euro auf 110,883 Millionen Euro sowie die Festschreibung der auch heuer schon ausgezahlten Steigerung der Mittel für das Leopoldmuseum um eine Million auf 4,3 Millionen Euro.

Bekräftigt wird die Planung, das Haus der Geschichte im November 2018 zu starten. Für die baulichen Investitionen stehen im kommenden Jahr fünf Millionen Euro zur Verfügung. Die Details hierzu will SPÖ-Kulturminister Thomas Drozda in der kommenden Woche vorstellen, kündigte er am Mittwoch bei der Präsentation der Budgetzahlen an. Dies dürfte auch eine leichte Adaption der genauen Räumlichkeiten umfassen. Das Museum soll nach bisher bekanntem Stand aber weiterhin in den Räumlichkeiten der Neuen Burg beheimatet sein.

"Es geht darum, das Notwendige zu tun und andererseits auch neue Schwerpunkte zu setzen", so Drozda. So soll die genaue Verwendung der zusätzlichen zwei Millionen Euro für die Bundesmuseen in Zusammenarbeit mit den derzeit per Ausschreibung gesuchten gemeinsamen Wirtschaftsprüfern getroffen werden, die in den Prozess eingebunden werden sollen.

Zeitgenössische Kunst und freie Szene 

Die Österreichische Nationalbibliothek wird primär für das Literaturmuseum mit 730.000 Euro zusätzlich bedacht. Und für den Denkmalschutz werden die Mittel um 2,4 Millionen auf 37,2 Millionen Euro angehoben. Fortgesetzt wird das heuer initiierte, drei Euro schwere, Förderpaket für die Erhöhung der Stipendien und der Personenförderung im Bereich zeitgenössische Kunst, respektive durch ein neues Paket für die "freie" Szene ergänzt. In Summe stünden somit sechs Millionen mehr für das zeitgenössische Kunst- und Kulturschaffen zur Verfügung, zeigte sich Drozda zufrieden.

Rechnet man die mittels Überschreitungsermächtigung bereits heuer eingesetzten Mittel heraus, steigen die Zahlen im zeitgenössischen Bereich von 46 auf 50 Millionen Euro. Insgesamt kamen über diesen Weg zum Budgetvoranschlag für 2016 in Höhe von 441,2 Millionen Euro noch 5,4 Millionen hinzu, darunter etwa die Erhöhung der Leopold-Mittel um eine Million Euro. Auch für das kommende Jahr sei er zuversichtlich, dass man gegenüber dem nun vorliegenden Budgetvoranschlag die eine oder andere Summe zusätzlich erschließen könne, so Drozda: "Ich bin sehr entspannt, was die Ist-Zahlen des Jahres 2017 betrifft."

Bis zum Frühjahr soll gemeinsam mit dem Finanzministerium ein Sanierungskonzept für das Volkstheater vorgelegt werden. "Anschließend erfolgt die Prüfung ob die nötigen Mittel freigegeben werden können", heißt es im Budgetbericht. Und schließlich soll ebenfalls im Frühjahr eine Evaluierung der Aufteilung der Basisabgeltung auf die einzelnen Bundesmuseen erfolgen. Diese soll dann ab 2018 neu geprüft und festgelegt werden. Dies sei eine Standardprozedur, unterstrich Drozda. Größere Verschiebungen zwischen den einzelnen Häusern könne er zum gegenwärtigen Zeitpunkt "weder ein- noch ausschließen".

Fix ist allerdings, dass das Winterpalais, das seit 2013 dem Belvedere zur Bespielung überlassen war, mit Jahreswechsel wieder ans Finanzministerium zurückgeht. Das Finanzministerium hatte bisher auch den Betrieb mit 2,55 Millionen Euro finanziert, der nun nur noch für das Jahr 2017 gesichert ist.

Im Gange ist unterdessen die von Sektionschefin Andrea Ecker gemeinsam mit dem einstigen mumok-Chef Edelbert Köb geleitete Erstellung eines Weißbuchs für die strukturelle Reform der Bundeskultureinrichtungen. So gab Ecker die Mitglieder der zuständigen Kommission bekannt, zu der Wolfgang Muchitsch, Danielle Spera, Bettina Habsburg-Lothringen, Herwig Kempinger sowie Peter Kostelka angehören. Hinzu solle noch "ein internationaler Experte und Querdenker" kommen, den er bereits im Auge, aber noch nicht erreicht habe, so Drozda.