Da steigt Henry Perkins mit einem falschen Aktenkoffer aus der U-Bahn und schon entgleist sein Leben. Denn statt des gewohnten Schinkensandwich enthält der Koffer eine Millionsiebenhundertfünfunddreißigtausend Pfund Sterling. In Zahlen 1,735.000! Und weil Henry das Geld im Pub dreimal, auf der Klobrille sitzend, nachgezählt hat, trägt ihm der Fund als erstes eine Anzeige von der Sitte ein. Wiederholt in höchster Erregung abtauchen und mit zitternden Händen zurückkommen – Polizist Davenport (Volker Wahl gibt einen herrlich schmierigen Typen mit vielsagender Miene) hat so seine Theorie, was Henry im Geheimen praktiziert…

Der englische Komödienautor Ray Cooney (Jahrgang 1932) gilt als Experte für bürgerliche Katastrophen, die er temporeich und mit einem Überhang an absurder Komik ins Ziel laufen lässt. Auch im Schlosshof Porcia bleibt kein Stein auf dem anderen, sobald Henry mit dem Koffer zu Hause eintrifft. Die Übersetzung von „Funny Money” mit „Geld verdirbt den Charakter” hat man sich verkniffen, aber: es schaut ganz danach aus.

Regisseur Florian Eisner inszenierte eine aberwitzige Sitcom, bei der bald keine(r) im famosen Ensemble mehr den eigenen Namen weiß, Antialkoholiker sturzbesoffen sind, Anwesende im Leichenschauhaus liegen und spontan erfundene Verwandte sehr merkwürdig gemeinsam unter der Decke stecken, die über den falschen Koffer gebreitet wird. Müßig zu erwähnen, dass alle die Hand aufhalten.

Zum Wiehern, wenn Andeutungen vom Wortwitz gekitzelt werden, der Aktenkoffer lautmalerisch zum russischen Killer mutiert und in Australien dann noch „die Hammel kalben”. Ingo Paulick (Henry), Leila Müller (seine Frau Jean), Beate Gramer und Felix Strasser als Freunde, die eigentlich nur zum Essen kommen, Reinhardt Winter als Polizist Slater und Markus Tavakoli als Taxifahrer glänzen allesamt in dieser Produktion, die nur gegen Schluss etwas mehr Drive vertragen hätte.