Partyschreck. Entlarvungen und treffsichere Pointen sind ihr Metier. Das beweist Ulrike Haidacher als Kabarettistin im Duo „Flüsterzweieck“ ebenso wie als Solistin. Nichts lag näher, als einem der Soloprogramme den Debütroman folgen zu lassen. „Die Party“ heißt er, als Abrechnung mit Pseudo-Gutmenschen erweist er sich. Eine Softeis-Verkäuferin wird von einem Regisseur zu einer seiner „Kochpartys“ eingeladen, jeder Widerstand ist zwecklos. Der kulinarische Zauber verwandelt sich immer mehr in eine Geisterstunde, bei der Verlogenheit und Heuchelei dominieren. Feministen, angebliche „Powerfrauen“, Weltverbesserer – sie alle zeigen ihr wahres Gesicht, das eher einer Fratze gleicht. In einem furiosen Monolog, der nicht von ungefähr an Thomas Bernhards „Holzfällen“ erinnert, serviert die Grazer Autorin all die Gäste souverän und zynisch ab. Wohltuende Lesekost mit Biss.