Städte am Wasser faszinieren diesen Künstler. Es ist die Weite des Meeres, die unendliche Leere seiner Wasseransichten und es sind enge Ausschnitte aus dem urbanen Raum, Industriebauten, Kirchen und Hinterhöfe, die Eduard Angelis Bilder beherrschen. Beide Motivwelten schaffen in den abgedunkelten und klimatisierten Räumen der Stadtgalerie eine kontemplative Atmosphäre der Stille. Das Betrachten der Bilder ist für die Besucherin wie ein Aufatmen: Hektik und Hitze bleiben draußen, die Sehnsucht nach Venedig, der scheinbar zeitlos gültigen Stadt am Meer, wächst. Hier am Lido lebt und arbeitet der 81-jährige Wiener einige Monate jedes Jahr; heuer zeigt – parallel zur Kunstbiennale - die renommierte Fondazione Vedova 14 seiner Werke in der Lagunenstadt. In der Stadtgalerie sind es 40 teil großformatige Arbeiten, die Einblick in den Kosmos dieses Malers der Stille geben und zum Innehalten einladen. Es sind exakt konturierte Ansichten von Gebäuden mit geschlossenen Fensterläden, Nebelstimmungen in den Gassen, vom letzten Lichtstreif über dem Meer, bevor die Sonne gänzlich untergeht, aber auch von taghellen, zarten Spiegelungen auf dem Wasser.