Sie gilt als die Königsdisziplin aller klassischer Interpretationen: Die Kammermusik. Und wieder stellten sich auch Mitglieder des KSO in einer eigenen Reihe dieser Herausforderung im Foyer des Stadttheaters:  Artemii Cholokian (Oboe), Barbara de Saint-Louvent und Linnea Hurttia (beide Violine), Ivan Podyachev (Viola), Wilhelm Pflegerl (Violoncello) und Raphael Pätzold (Kontrabass) konnten dabei mit hoher Qualität überzeugen.

Da leuchteten die Farben in vielen Schattierungen. Da hörte man fein abgestuft, reiche dynamische Nuancen. Durchsichtig, einfühlsam bis kraftvoll mitreißend, prächtig rauschend, und immer höchst vital war ihre Interpretation. Jeder für sich war ein exzellenter Solist und doch fügte sich alles, so wie es sein soll, zu einem großen harmonischen Ganzen.

All das war zu hören beim Quartett KV 370 von Wolfgang Amadeus Mozart, beim Trio in A-Dur vom bei uns relativ unbekannten, ukrainischen Komponisten, Pianisten und Dirigenten Mykola Lyssenko (1842-1912), der auch als Vater der ukrainischen Kammermusik gilt. Eingerahmt wurde das Konzert gleich zweimal von Gioachino Rossini: Von einer Sonata Nr. 3 in C-Dur sowie zum Finale mit der rasanten Ouvertüre zur Oper „L‘italiana in Algeri“ (arrangiert für diese Besetzung von der Geigerin Barbara de Saint-Louvent selbst), die blutvoll musikantisch und mit feurigem Schwung musiziert wurde. Heftiger Applaus!