Der Echo-Preis war seit 1992 vom Bundesverband der deutschen Musikindustrie vergeben worden und wurde 2018 nach dem Eklat um die Ehrung für die Rapper Kollegah und Farid Bang und deren antisemitisches Album "Jung, Brutal, Gutaussehend 3" im Jahr 2018 abgeschafft. Als Ersatz im Jazzbereich wurde von Kulturstaatsministerin Monika Grütters der Deutsche Staatspreis ins Leben gerufen und nun erstmals vergeben. In 31 nationalen und internationalen Kategorien wurden die Preisträger gekürt, die Auszeichnung ist mit je 10.000 Euro dotiert.

Bei der Livestream-Gala aus Hamburg sowie aus Jazzclubs in Berlin, Mannheim und München gab es unter anderem Auftritte vom schwedischen Posaunisten und Sänger Nils Landgren und aus aller Welt zugeschalteten Laudatorinnen und Laudatoren, zum Beispiel Sängerin und Schauspielerin Ute Lemper, die über die erste ausgezeichnete Künstlerin des Abends sprach - die Schweizer Vokalistin Lucia Cadotsch. Künstler des Jahres international wurde der armenische Pianist Tigran Hamasyan, der sich aus Los Angeles zuschaltete und von Landgren gewürdigt wurde.

In den internationalen Kategorien kamen erfreulicherweise auch Steirer zu Ehren: Wolfgang Muthspiel als Gitarrist des Jahres (und übrigens auch sein Langzeit-Sideman Brian Blade, Schlagzeuger des Jahres) sowie Shake Stew, das Septett um den aus Admont stammenden Trompeter Mario Rom und den aus Klagenfurt gebürtigen Bassisten Lukas Kranzelbinder (Band des Jahres).

Der Hamburger Konzert- und Tourneeveranstalter Karsten Jahnke, seit 1972 im Geschäft, wurde zum Abschluss mit der Auszeichnung für das Lebenswerk geehrt: Aus Los Angeles richtete zur großen Überraschung aller Klavierlegende Herbie Hancock bewegende Worte an seinen Freund: „Du hast für uns allen die Wege geebnet und Türen geöffnet“.

Band des Jahres: Shake Stew
Band des Jahres: Shake Stew © KK