"Ich habe mit Meyer ein erstes, sehr freundschaftliches Treffen gehabt, bei dem wir uns über Ideen und Pläne ausgetauscht haben", sagte Chailly im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Il Giornale". Und konkretisierte: "Mich interessiert vor allem die Qualität der Zusammenarbeit. Ich wünsche mir ein festes Team, in dem man die künstlerischen Ideen miteinander teilt", sagte Chailly, der an der Scala-Saisoneröffnung am 7. Dezember mit "Tosca" arbeitet. Die Sopranistin Anna Netrebko übernimmt die Titelpartie. Regisseur ist der Italiener Davide Livermore, der bereits mit Verdis "Attila" bei der Saisoneröffnung am 7. Dezember 2018 einen Erfolg gelandet hatte.

"Livermore ist ein Regisseur, der das Unberechenbare liebt. Wir werden sehen, was er uns vorbereitet. 'Tosca' ist bei den Zuschauern sehr beliebt, auch wenn diese Oper kurioser Weise bisher noch nie bei einer Scala-Saisoneröffnung aufgeführt wurde", erklärte der 66-jährige Dirigent. Bei der "Tosca"-Premiere wird die Version aufgeführt, die bei der Opernpremiere im Jahr 1900 in Rom vorgestellt wurde. "Netrebko muss einige neue Teile lernen. Sie ist eine der großartigsten Toscas der Welt. Wir arbeiten sehr gut zusammen", sagte Chailly.

Scala-Intendant Alexander Pereira wird sich noch um die Scala-Saisoneröffnung kümmern, seine Amtszeit in Mailand läuft dann am 15. Dezember aus. Danach wechselt er als Intendant des Opernhauses Maggio musicale fiorentino nach Florenz. Von Mitte Dezember bis 1. März 2020 wird Staatsopern-Chef Dominique Meyer als "designierter Scala-Intendant" im Einsatz sein. Erst ab 1. März wird er sich dann offiziell als Scala-Intendant betätigen. Während der Übergangszeit werden Bürgermeister Sala als Präsident der Scala-Stiftung und die Generaldirektorin des Opernhauses, Maria Di Freda, das Theater leiten.