Der Klarinettist Ernst Ottensamer, langjähriges Mitglied der Wiener Philharmoniker, ist im Alter von 61 Jahren verstorben. Wie die Philharmoniker und die Wiener Staatsoper am Sonntag in einer Aussendung bekannt gaben, habe der Musiker gestern, Samstag, einen Herzinfarkt erlitten. "Dieser schwere Verlust reißt menschlich und künstlerisch eine große Lücke. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie."
Ernst Ottensamer wurde am 5. Oktober 1955 in Oberösterreich geboren und studierte Klarinette an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien. 1979 wurde er Klarinettist im Orchester der Wiener Staatsoper, seit 1983 war er Soloklarinettist. Darüber hinaus lehrte er ab 1986 an der Universität für Musik in Wien und wurde im Jahr 2000 zum Universitätsprofessor ernannt.
Ottensamer gründete mehrere Kammermusikensembles, darunter die Wiener Virtuosen, das Wiener Bläserensemble, das Wiener Solisten Trio und gemeinsam mit seinen Söhnen Daniel und Andreas The Clarinotts. Als Kammermusiker konzertierte Ottensamer unter anderem mit dem Alban Berg Quartett, Sir Simon Rattle, Daniel Barenboim, Edita Gruberova oder Angelika Kirchschlager.
Als Solist spielte er unter anderem mit dem den Budapestern Philharmonikern, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Bruckner Orchester Linz, dem Tokyo Philharmonic Orchestra und New Japan Philharmonic, wobei er mit Dirigenten wie Zubin Mehta, Leopold Hager, Yukata Sado oder Sir Colin Davis arbeitete.
Sein Talent und seine Leidenschaft hat der gebürtige Oberösterreicher auch an seine beiden Söhne weiter gegegeben. Sohn Daniel spielt wie sein Vater als Soloklarinettist beim berühmten Orchester Wiens. Sohn Andreas ist seit 2011 Soloklarinettist bei den Berliner Philharmonikern.