Gabalier sieht sich durch Naske "in ein rechtes Eck gedrängt", was auch wirtschaftliche Einbußen nach sich ziehe. Erste Konzertveranstalter hätten wegen des Interviews von Naske bereits abgesagt. Gabaliers Promoter Sepp Adlmann bestätigte gegenüber der APA die Causa.
Naske hatte im "Presse"-Interview gemeint, er würde Gabalier - anders als seine Kollegen des Wiener Musikvereins - nicht bei sich im Hause auftreten lassen. "Ich glaube, das war einfach ein Fehler. Wir hätten das nicht gemacht."
Seine Gründe dafür seien eindeutig: "Weil das Signale sind. Man muss wissen, wer Gabalier ist, wofür er steht, und dann abwägen." Ein Hubert von Goisern würde da sehr viel besser ins Konzerthaus passen: "Wir treffen auch gesellschafts- und kulturpolitische Aussagen, so harmlos ist das nicht. Auf der anderen Seite dienen wir auch keiner Ideologie. Wie gesagt, ich glaube, das mit Gabalier war eine Unachtsamkeit oder vielleicht auch Kalkül...".
Konzerthaus-Chef Naske kann die Klage nicht verstehen. "Nach meinem heutigen Wissensstand sind die Vorwürfe nicht nachvollziehbar", so Naske in einer Stellungnahme gegenüber der APA: "Klarstellen möchte ich jedoch, dass meiner Aussage über Andreas Gabalier keine politische Wertung zugrunde liegt."
Es sei seine Aufgabe als Intendant, sich mit der Bewertung von künstlerischen Qualitäten zu beschäftigen. "Wenn Herr Gabalier oder sein Management eine gerichtliche Entscheidung über Fragen gesellschaftlicher Dimensionen von künstlerischem Geschehen führen möchte, sei das unbenommen."