Operndiva Anna Netrebko hat als Violetta bei der Aufführung von Verdis "Traviata" an der Scala einen 14 Minuten langen Applaus geerntet, will aber nicht mehr oft diese Rolle spielen. "Ich werde noch einmal in Paris die Violetta singen und dann nicht mehr", kündigte die 46-Jährige im Gespräch mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Samstag an.
Es sei ihre Idee gewesen, sich mit der "Traviata" an der Scala zu messen. "Ich habe mit Scala-Intendanten Alexander Pereira, bei dem ich in dieser Rolle 2005 in Salzburg debütiert hatte, über mein Projekt gesprochen. Ich habe ihn gebeten, wieder an der Scala zu singen, bevor ich mich von der Rolle der Violetta verabschiede. Ich denke, dass ich der Violetta-Rolle heute mehr als vor zehn Jahren geben kann", sagte die Sopranistin.
An der Scala aufzutreten, sei für einen Künstler ein "dreifacher Salto mortale". In der Version unter der Regie von Liliana Cavani sei sie mit sehr klassischen Bühnenkleidern aufgetreten. "Ich liebe die zeitgenössische 'Traviata'-Version von Salzburg. Doch eigentlich mag ich viel mehr die traditionellen Versionen, die an der Scala aufgeführt worden sind. Die Kostüme sind außerordentlich schön und ich liebe schöne Kleider", so Netrebko.
Vor der Aufführung habe sie sich in der Modestadt Mailand viel Shopping gegönnt. "Ich habe alles Mögliche gekauft. In den Schränken meiner beiden Wohnungen in Wien und New York gibt es keinen Platz mehr. Doch ich kann auf Shopping nicht verzichtet. Vor allem bei Schuhen verliere ich den Kopf", gestand die Diva. Sie sei sowohl an Wien als auch an New York sehr gebunden. "Wien ist klassisch, schön und angenehm. New York ist verrückt", meinte sie.