Götter, die sich nicht an Verträge halten, Riesen, die Brüder ermorden, Menschen, die tricksen und betrügen. Das ist die eine Seite. Dieselben Götter sind liebende Väter, die Riesen betrogene Hackler und die Menschen verzweifelt Liebende. Wagners 15-stündiger „Ring des Nibelungen“ ist prallvoll mit Leben, zugleich Mythenschau und Analyse des Kapitalismus, musiktheatralischer Entwurf ohne gleichen, ein „Gesamtkunstwerk“. Man ahnt: Das wird sich in nicht einmal Zweieinhalbstunden nicht ganz ausgehen. Und doch wurde es immer wieder versucht, den „Ring“ auf Häppchengröße zu verkleinern, wirklich brillant etwa von Loriot oder von Thomas Höft für das Orchester Recreation.