Erst die Geschichten außerhalb des Rings machen einen guten Box-Film aus. Mit „Rocky“ hat Sylvester Stallone 1976 den Kino-Boxer schlechthin verkörpert. „Creed II“ ist das zweite Spin-off der Erfolgsreihe. Titelheld Adonis (Michael B. Jordan) und sein Trainer Rocky Balboa arbeiten sich diesmal am kruden Sowjet-Boxduell „Rocky IV“ ab. Ivan Drago tötete einst Creeds Vater und Rocky rächte ihn im Ring. Nun wird Creed junior von Sohn Viktor gefordert. Die Schatten der Väter holen die Söhne ein.


Drehbuchautor Stallone und Jungregisseur Steven Caple Jr. setzen Training und Kämpfe stilsicher und dynamisch ins Bild. Zusätzlich unterfüttern sie aber auch konsequent die Familien-Thematik ohne allzu viel Kitsch.


Wenn nach 130 Minuten ein Boxer zu Boden geht, wird keine Vernichtung stilisiert, sondern eine Erlösung von der Vergangenheit. Solche Heldengeschichten braucht das Kino.