Fehlen die Stars, wissen sich die PR-Agenturen für den roten Teppich anders zu behelfen: Für Michael Manns "Ferrari"-Premiere über Enzo Ferrari (1898–1988), gespielt von Adam Driver, parkte man seitlich vom Eingang zum Palazzo del Cinema einen Ferrari 315 S, mit dem Piero Taruffi (1906–1988) das Rennen "Mille Miglia" gewann. Dieser wird von Patrick Dempsey verkörpert. Nach dem Eröffnungstrara soll in Anlehnung an den Film "Comandante" über einen italienischen Unterseeboot-Kapitän sogar ein U-Boot in der Lagune aufgetaucht sein.

Wes Anderson mit seinen Fans am Lido
Wes Anderson mit seinen Fans am Lido © APA/AFP/TIZIANA FABI
Erster Favorit: Regisseur Yorgos Lanthimos
Erster Favorit: Regisseur Yorgos Lanthimos © Invision/AP

Gestern tummelte sich doch Prominenz im Palazzo del Casinò. Regie-Meister Wes Anderson stellte seinen neuen Kurzfilm "The Wonderful Story of Henry Sugar" – nach einem Band von Roald Dahl mit Ralph Fiennes, Benedict Cumberbatch, Ben Kingsley u. a. – außerhalb des Wettbewerbs vor. Zudem erhielt er den Cartier Gold Award verliehen. Eine Pressekonferenz jagte die nächste.

Den Fragen stellten sich u. a. Mads Mikkelsen zu "Bastarden", Löwen-Favorit Yorgos Lanthimos ("Poor Things") oder Caleb Landry Jones, furioser Hauptdarsteller in Luc Bessons "Dogman". Der sagte zur Kleinen Zeitung über seine Rolle mit einem Hunde-Ensemble: "Die größte Herausforderung war, auf Französisch zu singen." Der Texaner spricht wegen einer Rolle übrigens gerade ausschließlich schottischen Dialekt.