Ein Hauch von Hollywood-Glamour auf dem roten Teppich: Das Filmfest Hamburg eröffnet am Donnerstagabend mit der Verfilmung des Romans "Amerikanisches Idyll" von Philip Roth. Der britische Schauspieler Ewan McGregor ("Star Wars") und Oscarpreisträgerin Jennifer Connelly ("A Beautiful Mind") kommen zur Deutschlandpremiere. Im Festivalprogramm sind auch vier Beiträge aus Österreich.
McGregor übernahm nicht nur eine der Hauptrollen in "Amerikanisches Idyll", sondern liefert mit dem Film auch sein Spielfilmdebüt als Regisseur. US-Autor Roth erhielt für seinen in der Nixon-Ära der 1960er-Jahre angesiedelten Roman den Pulitzer-Preis.
Insgesamt zeigt die 24. Ausgabe des Festivals an der Elbe 165 Produktionen aus 53 Ländern. 320 Filmemacher, Schauspieler und Produzenten wollen in die Hansestadt kommen, um bis zum 8. Oktober ihre Werke in sechs Kinos vorzustellen. Aus Österreich oder als Koproduktionen sind vier Beiträge im Festivalprogramm: Marie Kreutzer ist mit ihrer Bobo-Komödie "Was hat uns bloß so ruiniert", der französische Dokumentarfilmer Robert Bober mit der essayistischen Zeitreise "Wien vor der Nacht", der Südtiroler Ronny Trocker mit der Koproduktion "Die Einsiedler" und Mirjam Unger mit der Nöstlinger-Adaption "Maikäfer, flieg" dabei.
"Wir bieten Weltkino in Hamburg", hatte Filmfestchef Albert Wiederspiel bereits bei der Vorstellung des Programms betont. Ausgewählt haben er und seine Kollegen auch Werke, die bei großen Festivals in der Zwischenzeit mit Preisen bedacht wurden. Aus Cannes etwa sind vier Gewinner-Filme dabei ("Einfach das Ende der Welt", "Graduation", "Personal Shopper", "American Honey"), aus Locarno der Preisträger des Goldenen Leoparden ("Godless") und aus Venedig der des Goldenen Löwen ("The Woman Who Left").
Auf die Vergabe ihrer eigenen renommiertesten Auszeichnung, den Douglas-Sirk-Preis, verzichten die Hamburger diesmal, weil es sich aus verschiedenen Gründen nicht ergeben habe. Andere Auszeichnungen gibt es wie gewohnt, etwa die Hamburger Produzentenpreise für eine europäische Kino-Koproduktion und eine deutsche Fernsehproduktion.
36 Erstlingswerke oder "zweite Filme" haben die Veranstalter im Programm. Denn genau darum gehe es bei Festivals: "Neue Regisseure sollen Plattformen bekommen, um ihre Filme zu zeigen, und das Publikum soll die Chance haben, neue Namen zu entdecken", sagte Wiederspiel. Die Besucher haben dazu über den Abschlussfilm "Hedda" - Andreas Kleinerts Theaterverfilmung von Henrik Ibsens Stück "Hedda Gabler" - am 8. Oktober hinaus Gelegenheit: Am Tag danach gibt es beim ersten "Zugabesonntag" noch einmal neun Highlights zu sehen.