Matt Damon ist zurück - oder besser gesagt Jason Bourne. Nach zehn Jahren Pause schlüpft der Hollywoodstar wieder in die wichtigste Rolle seiner Karriere. Das Grundrezept aus den drei Damon-Vorläufern von "Jason Bourne" ist das gleiche geblieben: Der einstige CIA-Killer wird vom Geheimdienst gejagt, während er selbst versucht, mehr über seine Vergangenheit herauszufinden. Ab Donnerstag läuft der Kracher im Kino.

Der insgesamt fünfte Teil der vor vierzehn Jahren gestarteten Reihe (rechnet man den einmaligen Einsatz von Jeremy Renner anstelle von Damon in "Das Bourne Vermächtnis" 2012 hinzu) ist dabei wieder handgemachtes Actionkino im besten Wortsinn. Letztlich ist "Jason Bourne" eine lange Verfolgungsjagd rund um die Welt, dabei aber näher an der Realität als James Bond, ist proletarischer. Die Reihe spielt nicht in der globalen Oberschicht, sondern in der Unterwelt der Geheimdienste. Die Macher verzichten auf ein Hightechspektakel mit Gimmicks und spektakulären Behausungen für die Bösen, sondern stellen im Kern einen klassischen Agententhriller auf die Beine. Kampfchoreografien und Autojagden dominieren das Geschehen, das anders als die Kollegen der erfolgreichen "Mission Impossible"-Reihe gänzlich ohne Humor auskommt.

Bourne verdingt sich mittlerweile mit illegalen Boxkämpfen am Balkan seinen Lebensunterhalt. In Athen sucht ihn allerdings Ex-Agentin Nicky (Julia Stiles) auf, die zuvor die CIA-Datenbanken gehackt und mehr über Bournes Vergangenheit herausgefunden hat. Die CIA ist den beiden aber bereits auf den Fersen und versucht, sie auszuschalten. Der sinistre Geheimdienstchef Robert Dewey (Tommy Lee Jones) hat dafür mit der Computerexpertin Heather Lee (Shootingstar Alicia Vikander) eine neue Geheimwaffe an seiner Seite. So sieht sich Bourne gezwungen zurückzuschlagen.

Cast in Hochform

Dabei beeindruckt die Leinwandpräsenz von Matt Damon. Hatte er bei seinem ersten Einsatz 2002 ("Die Bourne Identität") mit Anfang 30 noch ein Bubengesicht, ist der mittlerweile 45-Jährige gereift und trotz beeindruckender Physis charismatisch geblieben. Dasselbe gilt für Tommy Lee Jones, der mit seinen Gesichtsfurchen die Skrupellosigkeit des coolen CIA-Bosses personifiziert. Und die schwedische Oscar-Preisträgerin Alicia Vikander gibt die undurchschaubaren Agentin mit kalter Aura.

Tommy Lee Jones und Alicia Vikander
Tommy Lee Jones und Alicia Vikander © AP

Neu im so weit vielfach schon bekannten Bourne-Reigen ist die größere Präsenz des Themas Dauerüberwachung und Datenschutz, das Regisseur Paul Greengrass, auf dessen Konto bereits zwei der "Bourne"-Filme gehen, verstärkt setzt. Edward Snowden und Julian Assange stehen als Folie stets hinter dem Geschehen, was mit dem Enthüllungsblogger "Christian Dassault" auch nur notdürftig kaschiert wird. Letztlich untermauert aber auch dieses technische Erweiterung nur die Grundthese der Reihe: Das System ist das Problem. Und nachdem dieser Umstand auch am Ende nicht behoben ist, muss man wohl keine große Datenanalyse durchführen, um prognostizieren zu können: James Bond, äh Jason Bourne will be back.