Der finnische Komponist Einojuhani Rautavaara ist tot. Er starb im Alter von 87 Jahren am Mittwoch in Helsinki, wie der Klassik-Musikverlag Boosey & Hawkes am Donnerstag mitteilte. Rautavaara zählte zu den wichtigsten zeitgenössischen Komponisten seines Landes.
Er schrieb unter anderem acht Sinfonien, sieben Opern, Vokal- und Chorwerke und Kammermusik. Auch die finnische Plattenfirma Ondine bestätigte seinen Tod. Seine Musik war oft von der Natur inspiriert. Zu seinen berühmtesten Werken gehören "Cantus Articus" (1972), ein Konzert für Vogelstimmen und Orchester, für das der Komponist selbst Vogelstimmen im Norden Finnlands aufgenommen hatte, sowie die Sinfonie "Angel of Light" von 1994. Zu seinen Opern zählen "Thomas", "Vincent" um den Maler Vincent van Gogh, "Aleksis Kivi" und "Rasputin".
Sein finales Werk
Das letzte Werk, das noch zu seinen Lebzeiten Premiere hatte, war den Angaben zufolge "Orpheus singt", die Vertonung eines Gedichts von Rainer Maria Rilke. Es wurde im Juni 2016 vom SWR Vokalensemble Stuttgart bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen aufgeführt.
Rautavaara wurde am 9. Oktober 1928 in Helsinki geboren. Er studierte an der Jean-Sibelius-Akademie in Helsinki und bekam auf Empfehlung seines berühmten Landmanns Jean Sibelius ein Stipendium an der Juilliard School in New York. Später unterrichtete er selbst an der Sibelius-Akademie, wo er von 1976 bis 1990 Professor für Komposition war.
Sein Werk weist eine große Bandbreite auf. Rautavaara komponierte zeitweise im Stil der Neuen Musik, doch zunehmend zeigten seine Werke auch romantisch-mystische Anklänge. Häufig behandelte er das Thema des Engels.