"Gestalt und Verkörperung“ lautet das Arbeitsmotto von Tomas Hoke in diesem Jahr. Unter diesem Titel bespielt der 1958 geborene, in Saager, Wien und Berndorf beheimatete Künstler die Sommerausstellung auf Schloss Wolfsberg. Gezeigt werden neben zahlreichen aktuellen Grafiken auch einige kleinere Bilder aus früheren Jahren wie die „Landschaft als Körper“ (2006) sowie Plastiken und Installationen aus früherer Zeit. Weitgehend steht der menschliche Körper im Mittelpunkt, oft abstrakt geformt, mit ein paar kräftigen Pinselstrichen auf Büttenpapier geworfen. Nur scheinbar statisch offenbaren sich diese Figuren dem Betrachter als äußerst lebhaft und lebendig, stets in Bewegung, tänzelnd, sich drehend, sich beugend, zum Himmel blickend.
Besonders faszinierend sind die Spiegel (Anlauffarben auf hochpoliertem Edelstahl). Die Gestalten wirken wie eingebrannt ins Metall, wobei das ganze Bild gleichzeitig den übrigen Raum reflektiert, den davor stehenden Besucher einschließt, verschiedene Perspektiven zurückwirft, verzerrte Wirklichkeiten, die sich je nach Blickwinkel stetig ändern. Ein schier unendlicher Kosmos der vielen Möglichkeiten des Seins tut sich hier auf.