Als Schauspieler lässt Lars Eidinger einen gewissen Hang zu schrägen Charakteren erkennen – sei es als Hamlet, genderfluider „Jedermann“ oder als SS-Offizier, der sich in der Tragikomödie „Persischstunden“ mithilfe eines Juden auf eine gastronomische Nachkriegskarriere vorbereitet. Auch als Fotograf gilt das Interesse des 47-Jährigen den kleinen Skurrilitäten und Anomalien des Alltags – etwa angesichts eines quadratisch zurechtgestutzten Baumes, eines Hundes im Rollstuhl oder eines Fuchses, der während der Pandemie durch seine Heimatstadt Berlin streift.