"Erst um zehn Uhr am Vormittag erfuhren wir von Gustavo Castillo, dass er erkrankt sei und heute nicht singen könne", erklärte Intendant Aron Stiehl am Mittwochabend vor Beginn von Verdis "Maskenball" dem Publikum und fügte hinzu: "Zuerst dachten wir, wir müssten die Aufführung absagen, aber es ist uns letztlich doch gelungen, einen Ersatz zu finden. So wird heute Matija Meić dankenswerterweise die Rolle des Renato übernehmen!"


Nach hektischen Telefonaten war man in München fündig geworden. Der dort am Staatstheater am Gärtnerplatz engagierte Sänger erklärte sich kurzfristig bereit einzuspringen. Erst um 18 Uhr ist der gebürtige Kroate, der in Wien und Zagreb Gesang studierte, im Stadttheater eingetroffen. Im Eiltempo ging es in die Schneiderei zur Kostümanpassung. Danach gab es eine Schnellanweisung in Sachen Inszenierung, in der sich Meić letztlich gut zurechtfand. Auch stimmlich war er mehr als ein bloßer Einspringer. Denn er sang die Rolle des Renato, zuerst engster Vertrauter und später Mörder des schwedischen Königs Gustavo, mit kraftvollem, weichem und ausgesprochen schönem Bariton und wurde zurecht bejubelt. Auch bei der heutigen Vorstellung wird er wieder in dieser Rolle zu erleben sein.