Herr Intendant, grüß Gott, Sie werden mich nicht kennen. Ich bin der erste städtische Bestattungsunternehmer…“ - oder nein: Ich beginne anders: „Volles Haus für die Literatur: Im Stadttheater Klagenfurt nahmen gestern 13 Autoren das Publikum mit in ihr ‚Kärnten‘“. So stand es hier in der „Kleinen“ zu lesen, und „gestern“, das war vor siebzehn Jahren, am 12. Dezember 2005. Tatsächlich diktierte der damalige Hausherr, Intendant Dietmar Pflegerl, den Journalisten stolz in den Notizblock, seine deutschen Freunde seien neidisch, dass er an einem Sonntag vor Weihnachten das Ausverkauft-Schild für eine Lesung mit Schriftstellern dieses Landes anbringen könne. Das zeige den hohen Stellenwert der Autoren…“ Der damalige Leiter des Musil-Instituts, Moderator und Mitveranstalter, hielt fest, dass dem sensationellen Andrang im Stadttheater die politische Ignoranz gegenüber stünde. Und dabei bezog er sich auf die lächerlichen Finanzmittel für Literatur im Kulturbericht.
Egyd Gstättner