Die Preisverleihung wurde wegen der Absage der Leipziger Buchmesse zwar verschoben, der Auszeichnung selbst tut das keinen Abbruch: Der Fabjan-Hafner-Preis für das Jahr 2020 geht an Erwin Köstler für seine herausragende Übersetzung des Renaissance-Romans „Chronos erntet“ der Slowenin Mojca Kumerdej, erschienen 2019 im Wallstein-Verlag.
Kumerdej, Jahrgang 1964, führt in ihrem Buch (Original: „Kronosova žetev“, 2016 Verlag Beletrina) in die Zeit der beginnenden Gegenreformation im späten 16. Jahrhundert, webt aus Fakten und Fiktionen ein faszinierendes Bild der Vergangenheit, zielt dabei immer wieder auf die Gegenwart.

Die Übersetzung von Erwin Köstler lässt das lebenspralle Bild der Verhältnisse, den Witz und die Dialoge auch im Deutschen funkeln. Der vom Goethe-Institut Ljubljana initiierte Fabjan-Hafner-Preis (nach dem 2016 verstorbenen Kärntner slowenischen Autor, Literaturwissenschaftler und Übersetzer) wird für die besten Übersetzungen aus dem Slowenischen ins Deutsche und umgekehrt verliehen. Wann und wo Erwin Köstler ihn in Empfang nehmen wird, steht noch nicht fest.