Sie war die unschuldige Märchenprinzessin aus den „Sissi“-Filmen, über Jahre die Cashcow ihrer merkantil begabten Mutter Magda, das „Puppele“ von Alain Delon, sie war „eine Deutsche die ganz französisch“ sein wollte und „Am Swimmingpool“ (1969) endgültig den österreichischen Zuckerguss abstreifte. Romy Schneider (1938-1982) stand bereits im Zentrum einer Textcollage von Ute Liepold und Bernd Liepold-Mosser, die 2003 am Staatstheater Oldenburg uraufgeführt wurde. In einer als Hommage an die Schauspielerin gedachten musikalischen Revue kehrt „Romy“ nun auf die Bühne zurück.

Im Klagenfurter Jazzclub Kammerlichtspiele beschreitet Ute Liepold Neuland und arbeitet als Regisseurin erstmals mit zwei Sängern zusammen. Nadine Zeintl und Erwin Belakowitsch surfen mit viel Musik durch die Licht- und Schattenseiten des Mythos Romy Schneider. „Sie hat einerseits schon damals gewisse Vorstellungen wie eine Frau zu sein hat, infrage gestellt. Dann ging sie mit Harry Meyen nach Berlin, um dort nur Mutter zu sein. Da ist die Hassliebe zu den Medien, das große Deutschland-Frankreich-Thema, der Mutter-Tochter-Konflikt“, beschreibt Liepold die Herausforderung, die ursprüngliche Textcollage zu verdichten, mit neuen Zitaten aufzufüllen, damit Situationsräume zu schaffen und mit der Musik Emotionen und Nähe zu erzeugen.