Dass der Wettbewerb weiterhin ein Sprungbrett für eine internationale Karriere und ein Mekka für Liebhaber Brahmscher Musik aus aller Welt bleiben möge“, das sind die Geburtstagswünsche von Waltraud Arnold zum 25. Jubiläum des Internationalen Brahms-Wettbewerbes.

Die Organisatorin und Präsidentin war als Gründungsmitglied schon von Anfang an mit dabei.

Es war im Jahre 1994, da wurde die Idee vom Kärntner Pianisten Johannes Kropfitsch geboren. Fünf Jahre später übernahm Klassik-Liebhaberin Arnold, die in ihrer Jugend selbst mehrere Instrumente gespielt hat, die Leitung. Kamen im ersten Jahr nur 15 Teilnehmer, so ist die Zahl mittlerweile auf bis zu 500 pro Jahr gewachsen. Heuer werden es über 300 sein. „Wir haben Kandidaten im Alter von 14 bis 40 Jahren aus aller Herren Länder. Die meisten kommen aber aus dem asiatischen Raum“, so Arnold. „Und da führen die Südkoreaner vor den Japanern und den Chinesen.“ Der Wettbewerb habe international einen hohen Stellenwert und werde besonders von den Japanern medial sehr gewürdigt. Der Anteil der Österreicher beträgt dagegen nur ca. 10 Prozent. „Warum dieser eher gering ist, ist schwer erklärbar“, so Arnold.

Stargeiger Emmanuel Tjeknavorian
Stargeiger Emmanuel Tjeknavorian © (c) dapd (Lilli Strauss)

„Viele unserer Preisträger haben internationale Karriere gemacht,“ erzählt die Präsidentin, nicht ohne Stolz. Da ist an erster Stelle Patricia Kopatchinskaja zu nennen, die zum Geigensuperstar avancierte oder auch das bekannte österreichische Eggner-Trio. Weiters: der aus Salzburg stammende Bariton Erwin Belakowitsch, der in Wien geborene Geiger Emmanuel Tjeknavorian und die Geigerin Ioana Cristina Goicea aus Rumänien wie auch der ungarische Bariton Dániel Foki, der estnische Cellist Marcel Johannes Kits u. v. m.

Die Instrumente variieren jedes Jahr, heuer sind Geige, Cello, Klavier und Kammermusik an der Reihe. So wie jedes Jahr ist die Fachjury wieder hochkarätig besetzt. „Wir versuchen auch immer wieder, ehemalige Preisträger dafür zu bekommen, so wie etwa schon seit mehreren Jahren Èva Simic-Németh, Solocellistin des KSO.“

Neben schönen Preisgeldern winken den Preisträgern für 2019 ein Konzert mit der Slowakischen Sinfonietta in Zilin und eines in der renommierten, 2000 Personen fassenden Suntory Hall in Tokio mit dem Tokio City Philharmonic Orchestra, beides unter dem Dirigat von Yuki Miyagi. „Der japanische Maestro ist einer unserer wichtigsten Sponsoren. Er übernimmt auch die gesamten Reisekosten für die jungen Künstler zum Konzert nach Japan.“

Die Vorrunden starten am 2. September, der Eintritt ist frei. Besucher sind ausdrücklich erwünscht. Die Finalrunden finden am 7. und am 8. September statt und werden mit dem SFK Orchester unter Ernest Hoetzl abgehalten. Am 9. September gibt es schließlich ein Galakonzert. Und wie bewältigt man all dies logistisch? „Es gibt sehr viel zu tun. Neben mir arbeiten meine drei Söhne und einige derer Freunde alle ehrenamtlich mit. Wir sind alle voller Elan und versuchen, möglichst perfekt zu sein“, sagt Waltraud Arnold, der man bei jedem Wort anmerkt, wie sehr sie für die Sache brennt.