Das erste Wort hat Anna, seine „Nani“: Leicht, berichtet die Räubersbraut, sei es mit ihrem „Lippl“ nicht gewesen, trotz aller Liebe. Kann man sich vorstellen: Anfang des 20. Jahrhunderts ging im steirisch-kärntnerischen Grenzgebiet der Gewalttäter, Mörder, Wegelagerer und Dieb Philipp Eberl um: „Koralmschreck“ nannte man den Mann, der sich in Wäldern und Höhlen versteckte und so den Gendarmen immer wieder entkam. Bis heute ist Eberls Bild verschwommen: War er eine Art Robin Hood der bitterarmen Bauerngesellschaft? Oder bloß ein gwöhnlicher Verbrecher? Rund ein Jahrhundert nach seinem gewaltsamen Tod und vor ihrem endgültigen Verblassem greift das Theater Kürbis in Wies die hyperlokale Kriminalgeschichte auf.