"Es ist aus. Es ist aus. Es ist aus. Es ist aus. Es ist alles aus", seufzen und zischen sie im Kollektiv, während sie unter dem fein säuberlich drapierten Vorhang hervorlugen. Dann hebt sich dieser und der Spaß beginnt.
In ihrer Neuversion des 1884 uraufgeführten Schwanks "Der Raub der Sabinerinnen" der Brüder Schönthan setzen Dramatikerin Svenja Viola Bungarten und Regisseurin Anita Vulesica am Wiener Akademietheater auf eine überdrehte Kettenreaktion an Kalauern, eingebettet in ein Theater-im-Theater-Setting mit Leuchtreklametafel und dem Gemälde "Affen als Kunstrichter" von Gabriel Cornelius von Max (Bühne: Henrike Engel).
100 Minuten rasant inszenierte, allerbeste Unterhaltung: In Rückblenden skizziert wird, wie die im Schreibtisch versteckte Jugendsünde des Gymnasialprofessors Gollwitz es doch zu Bühnenehren brachte – und grandios missglückte. Der Komödien-Klassiker gilt als Liebeserklärung ans Theater und als Ode ans Scheitern. Vulesica, die nach ihren mit dem Nestroy gekrönten Aufführungen "Garland" und "dritte republik (eine vermessung)" am Grazer Schauspielhaus zuletzt mit "Der Fiskus" am Kasino gefeiert wurde, kehrt mit der Komödie über eine Tragödie nach Wien zurück.