Das Musical "Der Zauberer von Oz" eröffnet im September die neue Spielzeit im Grazer Kinder- und Jugendtheater Next Liberty. Mit starkem musikalischen Einschlag geht es bei den insgesamt sieben neuen Produktionen weiter - u.a. stehen das Familienmusical "Frau Holle oder Wetter ist, was Du daraus machst", oder etwa der Kinderoper "Cinderella" von Peter Maxwell Davies am Programm, wie Intendant Michael Schilhan am Dienstag ankündigte. Er wird die Kinderoper selbst inszenieren.

"Raus damit!" heißt das Motto der neuen Spielsaison. Nach mehr als zwei Jahren Pandemie will das Kinder- und Jugendtheater unmittelbar neben dem Grazer Opernhaus "mehr denn je ein konkreter Sehnsuchtsort und ein Möglichkeitsraum" sein, wie Schilhan formulierte. Das Theater sei ein "Ort, an dem wir herausfinden können und dürfen, was es in und für uns noch zu suchen und finden gibt und an dem man sich kritisch mit unserer Welt auseinandersetzen kann", so der jüngst für weitere fünf Jahre verlängerte Grazer Intendant.

Wie man entdeckt, was in einem steckt, wird etwa in "Der Zauberer von Oz" von L. Frank Baum ab dem 30. September vorgeführt. "Das ist ein Paradestück für diese Frage", sagte Schilhan. Ein Löwe, ein Blechmann und ein Strohmann, die auf der Suche nach Mut, Herz und Verstand sind, werden Begleiter der kleinen Dorothy, die von einem Wirbelsturm in Kansas in ein magisches Land davongewirbelt wurde. Peter Raffalt inszeniert das moderne Märchen, das vielen in der Filmversion mit Judy Garland in Erinnerung sein dürfte. Reinhold Kogler liefert die Musik für die Produktion für Kinder ab sieben Jahren.

Für Kinder ab der ersten Schulstufe, bzw. ein Bühnenerlebnis für die ganze Familie ist "Frau Holle oder Wetter ist, was Du daraus machst!" konzipiert. Ideengeber für die Koproduktion mit der Oper Graz ist zwar das Grimm'sche Märchen, doch auch Wind und Wetter, unterschiedliche Ansichten und Einsichten wie auch Humor werden darin ihren Niederschlag finden. Der Text dazu stammt vom preisgekrönten Autorenduo Florian Stanek und Sebastian Brand, inszenieren wird Maximilian Achatz (Premiere am 13. November).

Hermann Hesses "Unterm Rad" umschrieb Schilhan als "ein ganz, ganz wichtiger Roman in der heutigen Zeit". Kristo Sagor hat den Text über einen Jugendlichen, der von den Erwartungen der Gesellschaft förmlich erdrückt wird, für die Bühne bearbeitet. Zu sehen ist das Stück für die Altersklasse 14 plus ab dem 21. Jänner 2023.

Raus in die Welt, rein in den Zug - die "Cinderella" in der Kinderoper von Peter Maxwell Davies ist ein Au-Pair-Mädchen. Michael Schilhan nimmt sich der Aschenputtel-Geschichte, in der es um Identitätssuche geht, an und möchte sie in ein modernes, urbanes Setting überführen. Die Premiere der Koproduktion mit der Oper Graz ist für den 3. März 2023 anberaumt.

Als Österreichische Erstaufführung wird Roland Schimmelpfennigs mehrfach ausgezeichneten Kinderstück "Die Biene im Kopf" im Mai 2023 zu erleben sein. In ihm meistert der junge Protagonist seinen herausfordernden Alltag mit allen Höhenflügen und Tiefschlägen auf Level-Ebene wie in einem Computerspiel, wie es im Pressegespräch am Dienstag hieß. Zielgruppe sind Kinder ab neun Jahren.

Ein "deutliches Ja zum Nein" verspricht die Musical-Version von Marc-Uwe Klings Bilderbuch "Das Neinhorn". Das Stück für alle ab fünf Jahren kommt mit Live-Musik von Reinhold Kogler und wird von der jungen Regisseurin Mira Stadler in Szene gesetzt (ab 17. März). Bereits im November wird die Musical-Version von "Das hässliche Entlein" vom Mariagrüner Kindertheater auf die Bühne gebracht.

Zu den Wiederaufnahmen im Herbst zählen u.a. "Faust. Der Tragödie erster Teil", "Robinson Crusoe" und auch "Pipi Langstrumpf".