Was ist Realität? Was Imagination? Was davon ist sozial konstruiert? Was bleibt in der Wahrnehmung subjektiv? Das spanische Theaterduo El Conde de Torrefiel reißt in seiner Festwochen-Uraufführung „Una imagen interior“ große gesellschaftliche Fragen an. Verhandelt werden diese in der Halle G im Museumsquartier äußerst banal: mit grellen Farben, einer ohrenbetäubenden Soundkulisse und langatmig-redundanten Szenen vor Plastikplanen, sich bewegenden, darmähnlich verwobenen Skulpturen sowie Darstellenden ohne Dialoge. Dazu leuchtet ein Display Gedankensplitter von Theorien, Träumereien, von Liebe und Krieg aus. Ausgangspunkt der Performance ist eine Rekonstruktion einer Höhlenmalerei im Naturhistorischen Museum Wien, die
einem Schüttbild sehr ähnlich sieht. Vor Plastikplanen spielen sich Szenen ab, die in einem Underground-Klub, einer U-Bahn oder einem
Supermarkt spielen könnten. Für eine Satire auf den Kunst- und Kulturbetrieb bleiben die 90 Minuten zu wenig bissig, als emotionale Gedankenreise zu blass, als Dekonstruktion von Theorien zu akademisch. Und zu rätselhaft.

Una imagen interior. 20. und 21.5., Halle G, MQ Wien. festwochen.at