Seit Jahresbeginn ist in Österreich das in § 78 verankerte Blanko-Verbot von Suizidhilfe aufgehoben und durch das „Sterbeverfügungsgesetz“ reformiert, wonach assistierte Lebensbeendigung im Falle schwerst- sowie todkranker, mündiger und freiverantwortlich entscheidender Menschen erlaubt ist. Für den in Ferdinand von Schirachs Drama „Gott“ knapp 80-jährigen Richard Gärtner, dessen Sterbewillen Gerhard Balluch mit vereinnahmender Emotionalität außer Zweifel stellt, gilt das allerdings nicht. Denn er ist zwar nach dem qualvollen Tod seiner Frau vor Jahren des Lebens müde, körperlich jedoch gesund. Mit bewegender Vehemenz fordert der grandiose Charakterdarsteller den ärztlich betreuten Erhalt eines letalen Präparats ein.