Der ehemalige Wall-Street-Investor und Opern-Mäzen Alberto Vilar ist in der Nacht auf Samstag in New York verstorben. Er war 85 Jahre alt. Das bestätigte seine Mitbewohnerin sowie ein in seine Wohnung gerufener Polizist der APA gegenüber auf telefonische Anfrage. Die Todesursache ist zur Stunde nicht bekannt. Er habe am Abend zuvor "über leichte Schmerzen in der linken Hand und am Oberarm geklagt," sagte de Frau.

Vilar war 2005 wegen Finanzbetrugs verhaftet und nach einem achtwöchigen Prozess zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Der Richter legte später noch ein Jahr drauf. 2018 wurde er entlassen. Vilar war Sponsor unter anderem der Bayreuther und der Salzburger Festspiele, des Festivals Baden-Baden, der Metropolitan Opera in New York und des Royal Opera House in London. Seine Spenden sollen sich weltweit auf rund 225 Millionen Dollar belaufen haben.

Am 10. Oktober 1940 im US-Staat New Jersey geboren, wuchs Vilar in Puerto Rico auf. SeinVater war Kubaner, seine Mutter US-Amerikanerin. Vater Vilar war in der Zuckerindustrie beschäftigt. Nach der Machtübernahme Fidel Castros flüchtete die Familie nach Puerto Rico.

Vilar arbeitete in seinen ersten Berufsjahre für die First National Citibank (heute Citibank) in New York. Dank seiner spanischen Sprachkenntnisse schickte ihn die Bank nach Kolumbien, später nach Kuwait. Dort machte er sich als Vermögensberater selbstständig und gründete in den frühen achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die Firma Amerindo Investment Company mit Sitz in London.

Die Staatsanwaltschaft hatte Vilar und seinem Partner Gary Tanaka der Veruntreuung von fünf Millionen Dollar (rund 4,2 Mio. Euro) beschuldigt. Nach dem Urteilsspruch stellte sich heraus, dass auf den Amerindo-Firmenkonten mehr als 40 Millionen Dollar lagen. 2017 erhielten sämtliche Anleger ihr Geld zurück.