Nimmt man styriarte wörtlich, geografisch wörtlich, so muss man auch bisweilen ins Umland pilgern. So wie diesmal. Vorerst Samstagabend in guter Wander- und Tanzlaune ins Freilichtmuseum Stübing, wo an verschiedenen Plätzen verschiedene Ensembles zum Mithören, Mitgoutieren und vor allem auch zum Mitschwingen animierten. Das machte Spaß und gute Laune. Ja, und ganz besonders bei den von Elisabeth Härtel angeführten, unter dem Motto „Scheans Wetter“ aufspielenden Citoller Tanzgeigern. Und tatsächlich, nach den ersten paar Tropfen blieb's zwei Stunden lang (fast) trocken. Ein Musikerpaar mit einer Tänzerin aus Schweden machte andernorts genauso gute Figur wie Trommler und Tänzer aus Ruanda oder die von Luciana Sousa animierte „Escola de Samba“.

Im Gamlitzer Schloss gut aufgehoben war biedermeierliche Wein- und Walzerseligkeit. Die styriarte lud den renommierten Pianisten Stefan Gottfried zur Schubert-Matinee. Launig erläuterte der Harnoncourt-Nachfolger im „Concentus“, dass sich Schubert nur eher nebenbei auch als Verfasser von Ländlern und Walzern sah. Und sich einmal sogar erboste, als Wiener Musiker ihn um ein paar solche Stückerln baten. Jedenfalls hatte „Bertl“ (O-Ton) zumindest auf einem ähnlichen Hammerflügel wie auf dem von Franz Bayer um 1825 hergestellten (und vermutlich in ähnlicher Manier wie Gottfried) zum Tanz aufgespielt.