Der sechzehnjährige Brahms hatte sich mit der ungarischen Musik „infiziert“, als er den Gesängen und Tänzen jener ungarischen Freiheitskämpfer lauschte, die von Hamburg nach Amerika fliehen mussten. Die Ungarn Bartók, Kodály und Dohnányi setzten den Brahms'schen Impuls mit Stolz auf ihre Nationalmusik fort. Eszter Haffner - geboren in Budapest - erzählte gemeinsam mit Herbert Kefer (Viola) und Othmar Müller (Violoncello) eine wunderbare musikalische Liebesgeschichte: die Serenade in C von Ernó von Dohnányi mit schmeichelnder Serenade und aufgeregter Flucht. Das anschließende Duo für Violine und Violoncello, op. 7 von Zoltán Kodály war ein spannender Dialog mit lyrischen Phrasen von großer Filigranität und fesselte mit nicht nachlassender Spannung. Nicht minder virtuos geriet Haffner die Rhapsodie Nr. 1 für Violine und Klavier mit Stefan Vladar als exzellentem Duopartner. Ungarischen Charakter, Temperament, Melancholie und romantisches Schwelgen brachte dann das Klavierquartett Nr. 1 in g von Johannes Brahms, das Schoenberg mit „Leider nicht von mir“ kommentiert hatte.